Am 25. November haben wir an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde gemeinsam mit dem Frauennetzwerk Barnim ein sichtbares Zeichen gesetzt. Wir haben die Flagge gegen Gewalt an Frauen gehisst, uns versammelt, zugehört, gesprochen und uns gegenseitig darin bestärkt, dass ein Angriff auf einzelne Frauen immer ein Angriff auf uns alle ist.

Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ist kein gewöhnlicher Gedenktag. Er erinnert uns daran, dass geschlechtsspezifische Gewalt nicht am Rand der Gesellschaft stattfindet, sondern mitten in ihr. Er macht sichtbar, was viel zu häufig verborgen bleibt und fordert uns auf, Haltung zu zeigen.
Jede dritte Frau erlebt in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt. Weltweit wurden im Jahr 2024 über 83.000 Frauen getötet, in 60 Prozent der Fälle durch Partner oder Familienmitglieder. Diese Zahlen sind erschütternd. Aber Zahlen allein verändern nichts. Was verändert, sind Menschen, die sich zusammentun, Verantwortung übernehmen und Räume schaffen, in denen Betroffene ernst genommen und geschützt werden.
Als Gleichstellungsbeauftragte einer Hochschule ist es mir wichtig, den Blick zu verschieben: Weg von der Frage, wie Frauen sich selbst schützen sollen, hin zu der Frage, wie wir als Gesellschaft Bedingungen gestalten, in denen Gewalt keinen Platz hat. Gewaltprävention heißt für mich: Strukturen verändern, Bewusstsein schaffen, Betroffene unterstützen, Institutionen stärken – und niemals wegsehen.
Umso bedeutender war es, diesen Tag gemeinsam zu begehen: Mit Vertreter:innen der Hochschule, der Stadt Eberswalde, des Landkreises Barnim, des Frauennetzwerks, der Lebenshilfe und vielen weiteren Engagierten. Die pinke „Bank gegen Gewalt“ der Stadt Eberswalde steht nun auf unserem Campus – als Mahnung, als Einladung, als Signal des Hinsehens.
Hilfe gibt es jederzeit – anonym, vertraulich, rund um die Uhr.
Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 08000 116 016
www.hilfetelefon.de
Wichtig ist, nicht länger zu warten. Es gibt Wege, es gibt Unterstützung, und niemand muss allein bleiben.
Der 25. November zeigt uns jedes Jahr aufs Neue: Wir können Gewalt nicht ignorieren – aber wir können ihr gemeinsam entgegentreten. Mit Haltung, mit Wissen, mit Solidarität und mit der Überzeugung, dass eine gerechte Zukunft für Frauen keine Vision, sondern eine Aufgabe ist

