…eine besondere Podiumsdiskussion, die ich sehr gerne moderiert habe.
Ich moderiere wirklich, wirklich gern. Gestern hatte ich die wunderbare Gelegenheit vier Personen und deren Sichtweisen auf die
Ziele, die Möglichkeiten & die Grenzen feministischer Erinnerungkultur:en kennenzulernen. Was für ein komplexes und schönes Thema. Richtig gut.
Mit dabei waren:
Ingeborg Boxhammer, Historikerin, Autorin Webseite: lesbengeschichte.org
Jasmin Lörchner, Journalistin, Podcasterin, Autorin des Buches „Nicht nur Heldinnen: 20 Frauen, die Geschichte schrieben“
Lest das Buch und hört den Podcast HerStory.
Patricia Vester, Illustratorin, Interventionsgestalterin, rassismuskritische Museums- und Prozessbegleiterin
Elio Jay Gäbelein, Projektkoordination FrauenOrte im Land Brandenburg
Meine Vorbereitungen auf diese Moderation waren intensiv und lehrreich. Es gibt Vieles, sehr Vieles was ich nicht wusste und es gibt Vieles was ich noch nicht weiß.
Die Stimmen der Gäste und ihre Worte klingen, auch heute noch deutlich in mir nach. Ich habe gestern auf der Bühne erlebt, dass der achtsame Umgang mit Sprache und das aufmerksame Zuhören Räume für einen wohlwollenden Austausch von Perspektiven, dem Aushalten von Kontroversen und manchmal auch Schmerzlichem, ermöglichen.
Das gibt mir Zuversicht. Das macht mir Mut.
Ich bin davon überzeugt, solange wie wir es schaffen diese Räume zu öffnen und einander zuzuhören, können wir uns daran in guter Weise erinnern, wie vielfältig diese Welt und das Leben sind. Solange uns das gelingt, haben wir alle Möglichkeiten unsere gemeinsame Zeit auf dieser Welt zu einer guten werden zu lassen. Ganz bestimmt.
Ich moderiere so gern solche Formate. Danke für diese Gelegenheit.
Die Veranstaltung war der Auftakt der Kooperation zwischen den beiden landesweit wichtigen Institutionen Frauenpolitischen Rat Land Brandenburg und dem Brandenburg Museum. Es folgen verschiedene Vorträge. Der nächste wird am 22.11.24 stattfinden und ich möchte eine Teilnahme daran gern empfehlen.
Alle Infos hier:
Brandenburg Museum
Frauenpolitischer Rad Land Brandenburg e.V.
Stillleben und Abschied
Ich bin Trauerrednerin
Es ist März. Es ist Frauentag. Und während ich einem Podium toller Frauen lausche und dem Gesagten auf der Bühne mit Neugier und Spannung folge, taucht sie plötzlich und unangekündigt auf. Die Idee. In einem, durch den stimmesenkenden, fast unhörbaren, Abschluss eines Nebensatzes, war sie versteckt und kam doch kraftvoll und ganz klar bei mir an:
„Ich bin Trauerrednerin!“
Trauerrednerin, sage ich 3x zu mir selbst. Was für eine gute Idee, denke ich. Was für eine schöne und würdevolle Aufgabe muss es sein, für Menschen die in Trauer sind ein paar wohltuende Worte zu finden und diese sprechen zu dürfen?
Ich vereinbare mit mir ‚Jenny, wenn sich die Idee morgen, nachdem du eine Nacht geschlafen hast, noch immer so gut anfühlt, dann, erst dann, erkundigst du dich nach den Voraussetzungen und Bedingungen eine Trauerrednerin zu werden und/oder zu sein.‘
Abgemacht!
Nachts werde ich wach. Der Gedanke, eine Rede zu schreiben und Worte zu finden, für jene die in Liebe Abschied nehmen wollen, bewegt mich.
Gleich am nächsten Morgen surfe ich wild entschlossen durchs Internet und suche nach Informationen.
Trauerreden. Traureden. Freie Rede. IHK zertifiziert. Oder auch nicht. Frei. Persönlich. Individuell. Würde. Leben. Tod. Ziemlich viel Zeugs kann man lesen und sich anschauen im Universum des Sterbens.
Interessant. Überraschend. Unübersichtlich.
Man kann viel Geld ausgeben, um das Reden zu lernen, denke ich und man kann auch gut dafür bezahlt werden, das Reden zu übernehmen, versprechen einige Ausbildungsanbieter:innen. Nun meine Miete mit der Trauerrede zu verdienen, ist nicht meine Motivation.
Ich will lernen würdevoll und angemessen Worte zu finden, um an einen geliebten Menschen zu erinnern.
Ein paar Monate später reise ich mit meiner Freundin nach Köln. Sie besucht Orte Ihres Lebens und ich begebe mich in eine Ausbildung zur Trauerrednerin.
„Auf das Leben“ steht an der Tür und auch auf den Unterlagen in meinem Gepäck.
Eine Trauerrednerinausbildung deren Finanzierung mir, zugegeben, nicht ganz leicht gefallen ist, sich aber auf jeden Fall lohnt.
Ich lerne die Geschäftsführer:in Martin und Verena, kennen. Beide haben 2021 das Unternehmen „aufdasleben“ gegründet. Beide sind Trau- und Trauerredner:in und beide führen die Ausbildung zur freien Trauerredner:in an diesem Wochenende durch. Ihre Vision und ihre Haltung zum Thema Abschied faszinieren mich. Ich fühle mich wohl mit dem Gedanken, dass es Menschen gibt, die beim Abschied vor allem den wohlwollenden Blick auf das Schöne im Leben richten. Auch fühle ich mich angesprochen von ihrer Art und Weise respektvoll, behutsam und würdevoll mit Vielfalt umzugehen.
Die Offenheit und die Authentizität mit der Martin und Verena mir begegnen, machen es mir leicht. Ich habe mich richtig entschieden. Hier bin ich richtig. Eine gute Entscheidung.
Ich genieße die Zeit. Tauche ein in die Welt des individuellen und persönlichen Abschieds, schreibe und halte meine erste Trauerrede [für die mir die Profis ein gutes Feedback geben :-)] und verbringe zwei gute Tage in Köln.
Sonntagabend halte ich ein Zertifikat in den Händen und zeige es stolz meiner Freundin, bevor wir gemeinsam das Wochenende in der Hotelsauna bei Schokoladenkuchen und Piña Colada ausklingen lassen.
Ich bin Trauerrednerin!
Ganz ernsthaft. Ganz ernstgemeint.
Das Leben ist schön! Auf das Leben!
Adieu, mein Herz!
#StandWithUkraine
Liebe Annalena Baerbock, die nächste Generation schaut aufmerksam zu! Danke für die Bemühungen, die wichtige Arbeit und die klare Haltung. ❤️
Wir sind froh, dass wir eine Außenministerin haben die Feingefühl und gleichzeitig Haltung zeigt.
#WeRemember
27. Januar 2022 – Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust
♡ Ein kleiner Einblick
– hübsch verpackt in einem großen Kompliment.
Danke Robert Kapp für diesen freundlichen Zusammenschnitt in Bild und Ton: