Ein merkwürdiges Gefühl.
Zwei Tage zuvor war ich in dieser Halle zur eigenen Boosterimpfung. Vor ein paar Monaten habe ich hier noch viele tolle Menschen getroffen. Im September haben wir gemeinsam den Geburtstag vom Autonomen Frauenzentrum Potsdam hier gefeiert. Schöne Erinnerungen habe ich in der Schinkelhalle schon gesammelt.
Heute lasse ich hier meine Kinder impfen, endlich!
Wir müssen ein bisschen in der Reihe warten, weil, so erzählt eine Frau, der Impfstoff erst noch in die Spritzen gezogen werden muss. Diese Frau fragt auch, wie die Großeltern vor der Weihnachtsbescherung, „Na seid ihr schon alle aufgeregt?“ und fügt freundlicher Weise ungebeten auch noch hinzu „tut ja auch gar nicht weh.“
Die Eltern rollen schnaufend mit den Augen und die Kinder, waren sie gerade noch nicht aufgeregt sind sie es jetzt.
Vor uns ist ein Junge in der Reihe, der beim Aufrücken schon etwas Widerstand zeigt.
Dieser Widerstand spitzt sich in der Impfkabine zu und ist lautstark hörbar.
Merkwürdiges Gefühl.
Ich versuche meinen Kindern weiterhin Mut zu machen, in dem ich für den Jungen, den Papa und auch für die Ärztin Verständnis zeige.
Dann sind wir dran. Meine Kinder begegen der Ärztin mit großer Skepsis. (kein Wunder, denke ich) Und dann geht alles ganz gut und schnell und schwupp. Kinder geimpft.
Mein merkwürdige Gefühl weicht einer großen Dankbarkeit. Was haben wir für ein großes Glück.