Gedanken zu 30 Tage – 30 Jahre #EinheitsEXPO in Potsdam.
#Vielfalt statt #Einheit!
Ich denke darüber nach, wie sich die schwarz, rot, goldene Verkleidung in der Landeshauptstadt Potsdam aktuell für mich anfühlt und ich muss sagen, wenn ich u.a. den in schwarz/rot/gold ertränkten Stadtkanal sehe, überkommt mich ein Gefühl der Scham, der Wut und der tiefen Trauer.Ich bekomme Kopfschmerzen, weil mir der aufgezwungene Wunschtraum nach suggerierter Einheit, nach einem kollektiven DEUTSCHEN-WIR, dass so viele Menschen täglich ausschließt und sterben lässt einfach nicht in den Kopf und auch nicht in mein Herz passen möchte. Wie muss es jenen gehen, die nicht weiß, weiblich, privilegiert sind und damit automatisch in die Schublade DEUTSCH passen??Ich weiß, es ist eben Landes- und Bundessache, die Kleider der Einheitstage auszuwählen und die Stadt Potsdam ins nationale Farbenmeer und in leuchtende Erinnerungen der letzten 30 Jahre zu tauchen. Doch es ist den Veranstalter*innen m.E. an keiner Stelle gelungen zu zeigen, was in den letzten 30 Jahre auch Realität war für Menschen in diesem Land und noch immer täglich ist: Angst und Verfolgung durch Rassismus, strukturelle Diskriminierung, Ausschluss, Mord. Wollte/sollte nicht gezeigt werden- ich weiß = „Man wird doch wohl noch in schwarz-rot-gold feiern dürfen“.Ich möchte fragen: Wer hat die Bilder, die Geschichten, die Perspektive ausgewählt – wer schreibt hier welche und wessen Geschichte?? Und wer bleibt bei diesem Spektakel unsichtbar -wie immer? Wie erhellend, dass es kleine Aktionen, Veranstaltungen und viele Stimmen gibt, die die unreflektierte Einheitsfärbung der Geschichte kommentieren.Es gibt verschiedene Stimmen, die dieses enge konstruierte kollektive Deutsche-WIR in Frage stellen und dekonstruieren. Bei all den WIEDERvereinigungs und Freudenpostings – ist eine andere Sichtweise sehr hoffnungsvoll, für mich, weil sie zeigt, dass dieses Deutsche EinheitsWIR ausschließt, ausgrenzt und dass dieses WIR eben kein WIR für alle war und ist, zu keiner Zeit.Sichterweiterung ist nicht nur möglich, sondern spürbar vorhanden: Deutschland ist Vieles, nicht Eins! #RadicalDiversity#verbündetSein#Vielfalt statt #Einheit